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Schutzstreifen Kappelner Strasse

Als Radfahrender wird man die Kappelner Strasse hinunter zum Hafermarkt häufig durch die sich stauenden Autos ausgebremst und hat formell keine Möglichkeit, den Stau zu passieren. Links überholen ist verboten. Rechts langsam überholen geht meist nicht, da die Autos zu dicht am Bordstein stehen. Über den Bürgersteig darf man maximal schieben/rollern, was zu den Stoßzeiten wieder Konflikte mit den Fußgängern provoziert.
Wir haben die Kappelner deshalb vermessen und herausgefunden, dass formell einem Schutzstreifen mit Mindestbreite scheinbar nichts im Wege steht. Den u.g. Antrag habe ich heute bei der Stadt eingereicht. Unterstützt wird er durch 266 Unterschriften, die wir innerhalb einer Woche sammeln konnten. 97% der angesprochenen Radfahrenden verstand sofort, worum es ging und sprach sich für einen Schutzstreifen aus.
Zusammen mit der ADFC Ortsgruppe Flensburg habe ich die Stadtverwaltung jetzt um ein Gespräch gebeten und werde hier berichten, wie die Sache weiter geht.

  • 02.10.2020: Die Ergebnisse meiner abschließenden Umfrage habe ich ausgewertet. Sie liegen hier:
    2020-10_Umfrage-final.pdf.
    Als nächstes wird die Verkehrsbehörde den Schutzstreifen und seine Wirkung anhand diverser Stellungnahmen evaluieren und entscheiden, ob er kommt oder geht.
  • 28.01.2020: Heute war Großeinsatz. Es ist schon cool zu sehen, wie sich Verkehrsbehörde und Stadt dort ins Zeug legen. Insgesamt waren etwa 10 Leute beteiligt. Das TBZ pollerte einen Schutzstreifen mit Hütchen von der Kanzleistrasse bis hinunter zum Hafermarkt ab und dann wurde geschaut, wie sich das auswirkt.

    Aufgrund der aktuellen Sperrung der Munketoft ist der Verkehr hier momentan sehr intensiv und wird die Strecke auch durch überdurchschnittlich viele Buslinien genutzt. Zusätzlich waren auch drei Busse im Einsatz um möglichst ungünstige Begegnungssituationen zu schaffen.

    Fazit: Es ist auf jeden Fall echt eng. Am Ende musste aber auch niemand den Rückwärtsgang einlegen. ;o)

    Wenn vor dem bergauf fahrenden Bus ein Radler den Berg hoch strampelt, kann der Bus auch nicht überholen und muss sich anpassen. Außerdem könnten die bergab fahrenden Busse auch etwas auf den Schutzstreifen ausweichen, was jetzt aufgrund der Hütchen nicht möglich war.

    Als nächstes wird das Ergebnis des heutigen Versuchs intern diskutiert. Vielleicht kommt erstmal ein Schutzstreifen "in gelb", um auszuprobieren, wie er sich auswirkt.

    Die größten Bedenken sind momentan, dass die Radfahrer den Schutzstreifen "als Rennstrecke" nutzen und zu schnell entlang des Autostaus zu Tal rauschen. Das kann ich nachvollziehen, hier hängt es wohl vor allem davon ab, wie hoch der "Halodri-Anteil" auf dieser Straße ist. :o)
  • 04.12.2019: Ich hatte ein Treffen mit der Stadt. Anwesend waren neben der Stadtplanung die Verkehrsbehörde, der ADFC sowie Vertreter von Aktiv Bus.

    Grundsätzlich steht die Stadt dem Antrag positiv gegenüber, doch wie so oft sehen sie viele Probleme. Das liegt nicht an einem fehlenden "Wollen" sondern an der Flut von Bedenken und Richtlinien, die alle berücksichtigt werden wollen. Man braucht wirklich wahnsinnig viel Geduld um bei der Stadt etwas zu bewegen.

    Von einer zuerst angekündigten, neuen Verkehrszählung im Frühjahr 2020 konnten wir sie zum Glück abbringen. Scheinbar muss garantiert sein, dass ein gewisser Anteil an Schwerlastverkehr nicht überschritten wird, um einen Schutzstreifen einrichten zu können. Hierfür greifen sie jetzt auf alte Zähldaten zurück.

    Das wirkliche Problem ist Aktiv Bus, die ihre neue Anbindung nach Tarup über die Kappelner führen wollen. Sie schaffen es aufgrund der vielen Randbedingungen leider nicht, ihren Fahrplan so anzupassen, dass sich die Busse garantiert nicht auf der Kappelner begegnen. Jetzt liegen 1-2 min zwischen der Begegnung, hat also ein Bus etwas Verspätung, werden sie sich in der Kappelner passieren müssen und brauchen damit etwa 5,5 m Breite.

    Eigentlich wäre das ein Totschlagargument gegen den Schutzstreifen, doch so einfach macht es sich die Stadt dann zum Glück doch nicht. Dass der Haltebereich gegenüber der Kanzleistrasse verschwindet ist wohl kein Problem und dann wollen sie doch alles daran setzen, wenigstens ab dort einen Schutzstreifen einzurichten. Im Januar machen sie dazu Begegnungsversuche mit Aktiv Bus und gucken, was geht.
  • 09.2019: Hier der Antrag: 2019-09_Schutzstreifen_Hafermarkt-final.pdf